Informationen zum 11. Jägerzug „Justdörper Jonge“


Wenn wir heute über den 11. Jägerzug reden, einer Zuggemeinschaft, die inzwischen über fünf Jahrzehnte treu und brav und auch för de Freud über Gustorfer Straßen marschiert, so wird mancher von uns feststellen, dass die Zeit vor 50 Jahren bereits Bestandteil unserer eigenen Geschichte ist.


Anton Aretz, Erich Baust, Willi Schiffer und Heinz Wichterrich waren es, die sich als echte Jusdörper am Kirmesdienstag 1969 im Gasthaus Spenrath (bekannt als „Bei Emma“) trafen und aus einer Bierlaune heraus den Grundstein für einen neuen Jägerzug legten. Bereits nach kurzer Zeit fanden sich weitere Zugmitglieder, die auf der Gründungsversammlung im Oktober 1969, dem mittlerweile 15 Mann starkem Zug, seinen Namen gaben: „Jusdörper Jonge“! Der Zugkönig wurde und wird noch heute nach alter Väter Sitte durchs Schießen auf den Königsvogel ermittelt. Als erster Zugkönig wurde Franz Josef Molitor (+) mit der Zugkönigskette geschmückt.


Erstmalig beim Schützenfest 1970 marschierten die „Jusdörper Jonge“ stolz durch unser Dorf und das auch schon nach kurzer Zeit mit eigener Standarte. Diese schmückt, als sichtbarer Hinweis der Heimatverbundenheit, die Abbildung unserer Pfarrkirche St. Maria Himmelfahrt und des ehemaligen Rathauses.


Bereits in der anfänglichen „Strum und Drang“ Phase des Zuges wurde auch die Königswürde des BSV Gustorf durch Mitglieder des 11. Jägerzuges getragen. Im Schützenjahr 75/76 mit Hans Peter Müsch und Königin Karin und 78/79 mit Siegfried Thiemann und Königin Monika.


Anfang der 80er Jahre wechselte erstmals die Führungsspitze. Als neuer Hauptmann wurde Franz Schiffer (+), als neuer Oberleutnant Toni Aretz und als Spieß Wilfried Fegers (+) durch die Zuggemeinschaft gewählt. Gemeinsam führten sie die Zuggemeinschaft über viele Jahre hinweg, stets pflichtbewusst und engagiert. Ein Höhepunkt dieser Zeit war das Jubiläum zum 25.-jährigen Bestehen des Zuges, was ausgiebig gefeiert wurde. Zu diesem freudigen Ereignis fuhr man beim Fackelzug am Kirmes-Samstag auch eine eigene Großfackel durch die Straßen unseres Dorfes. Diese zeigte die Mondladung von Apollo 11 im Jahre 1969.


In all den Jahren der Kameradschaft und der Freude blieb jedoch auch die Zuggemeinschaft der „Jusdörper Jonge“ von Schicksalsschlägen nicht verschont. Mit Joachin Mrozik, Wilfried Fegers und Franz Schiffer verließen drei Zugkameraden unerwartet und viel zu früh die Reihen des Zuges für immer.


Es ist der Weitsicht von Franz Schiffer und Toni Aretz geschuldet das bereits zu gegebener Zeit ein erneuter Generationenwechsel im Zug vollzogen wurde. Heute führt Christoph Broich den 11.Jägerzug als Zugführer über die Straßen Gustorfs, unterstützt von Leutnant Kai Lutze und Spieß Simon Stein.


In den Reihen des 11.Jägerzuges ist die nächste Generation heute bereits ein fester Bestandteil geworden. Damals wie heute sind es junge Männer die getreu dem Motto des Bürgerschützenvereins Gustorf, „stehe fest und bleibe treu“ die Traditionen des Schützenwesens aufrechterhalten.


Aber nicht nur an Schützenfest ist der 11.Jägerzug aktiv. Im Laufe eines Jahres werden verschiedene Veranstaltungen wie Fahrradtouren, Kegelabende oder Ausflüge durchgeführt. Vor nicht allzu langer Zeit ist man sogar unter die Seefahrer gegangen und hat das Ijsselmeer in den Niederlanden unsicher gemacht. Auch bei den Veranstaltungen des Bürgerschützenvereins trägt der 11.Jägerzug stets seinen Teil bei. So werden seit einigen Jahren die Besucher des Schützenbiwaks mit leckeren Speisen vom Grill versorgt.


Aber das alles wäre natürlich allein gar nicht möglich. Was wären wir Schützen ohne unsere Frauen und Mütter, die uns in vielen Bereichen des Zuglebens nicht nur im Hintergrund tatkräftig unterstützen. Ohne sie wäre manches nicht möglich, daher gilt ihnen allen an dieser Stelle ein ganz besonderer Dank.


Um dies auch symbolisch zu zeigen, wird bereits seit viele Jahren neben dem Zugkönig auch eine Zugkönigin ausgeschossen, die sich daraufhin an Schützenfest mit dem Königssilber der Damen schmücken darf. Begründet wurde diese Tradition im Jahre 1990, als Angelika Kaiser für ihren Mann Eddy den Vogel herab schießen musste, um ihm so die Königswürde zu sichern.

50 Jahre – eine lange Zeit. Mit Höhen und Tiefen, Unstimmigkeiten, Verlusten und Krisen. Aber der Zusammenhalt, Gemeinschaftssinn und die vielen miteinander erlebten Freuden halfen uns immer, schwierige Situationen zu meistern.


Aber wenn sich auch viele Dinge im Laufe der Zeit verändern, ist eines geblieben – die Freude am gemeinsamen Feiern. Und da in unseren Reihen bereits die nächste Generation von „Jusdörper Jonge“ heranwächst, wird es auch zukünftig zum Schützenfest stets einen stolzen 11. Jägerzug geben.

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11. Jägerzug „Jusdörper Jonge“